Kaltblütig (Originaltitel: „In Cold Blood“) ist ein 1966 veröffentlichter Roman des US-amerikanischen Autors Truman Capote. Die Geschichte dokumentiert den wahren Mord an der Familie Clutter, einer angesehenen und wohlhabenden Bauernfamilie aus Holcomb, Kansas, die im November 1959 brutal ermordet wurde. Die Täter, Perry Smith und Richard Hickock, ehemalige Häftlinge, hatten irrtümlicherweise angenommen, in dem Haus der Familie sei eine große Summe Bargeld versteckt. Als ihre Suche erfolglos bleibt, hinterlassen sie eine Spur der Verwüstung, indem sie alle Familienmitglieder kaltblütig ermorden.
Der Titel des Romans spiegelt nicht nur die Grausamkeit der Tat wider, sondern auch Capotes tiefgründige Untersuchung der psychologischen Hintergründe der Mörder und der Auswirkungen der Tat auf die Gemeinschaft. Durch umfangreiche Recherchen und Interviews, die Capote zusammen mit seiner Freundin Harper Lee durchführte, gelingt es ihm, ein präzises und fesselndes Bild der Ereignisse zu zeichnen. „Kaltblütig“ gilt als Pionierwerk des True-Crime-Genres und kombiniert journalistische Sorgfalt mit literarischer Eleganz.
Das Buch wurde schnell zu einem Bestseller und führte zur Verfilmung im Jahr 1967 unter der Regie von Richard Brooks. Die Verfilmung, die sich eng an die Romanvorlage hält, wurde ebenfalls hoch gelobt und trug dazu bei, Capotes Ruf als einer der führenden Schriftsteller seiner Zeit zu festigen.
Die Handlung
„Kaltblütig“ ist die fesselnde Darstellung eines wahren Verbrechens, das die Vereinigten Staaten erschütterte. Truman Capote erzählt die Geschichte der brutalen Ermordung der Clutter-Familie. Diese wurde am 15. November 1959 in ihrem Haus in Holcomb, Kansas, von Perry Edward Smith und Richard Eugene Hickock, zwei entlassenen Sträflingen, heimgesucht. Gelockt von der falschen Vorstellung, in dem Haus der Clutters befände sich ein Safe voller Geld, mussten sie feststellen, dass es kaum etwas zu stehlen gab. Enttäuscht über die geringe Beute und getrieben von einer grausamen Logik, entschieden sie sich, keine Zeugen zu hinterlassen. Folglich ermordeten sie die gesamte Familie.
Der Roman taucht tief in die Vorgeschichte der Tat und die Biografien der Mörder ein. Smith und Hickock, geprägt von einer Kindheit voller Gewalt und Missbrauch sowie von schweren Unfällen und kriminellen Laufbahnen, fanden in ihrer Freundschaft eine dunkle Synergie, die in der Planung und Ausführung des Vierfachmordes gipfelte. Hickocks zufällige Begegnung im Gefängnis mit Floyd Wells, einem ehemaligen Farmarbeiter der Clutters, setzte die fatalen Ereignisse in Gang. Wells‘ Erzählungen über die Clutters weckten Hickocks Gier und führten zur fatalen Entscheidung, die Familie zu überfallen.
Capotes detaillierte Nachzeichnung der Ereignisse, von den Planungen über den Mord bis zur Ergreifung und Verurteilung, verleiht dem Buch eine beklemmende Intensität. Durch Interviews und seine intensive Beschäftigung mit dem Fall gelang es Capote, ein komplexes Bild der psychologischen Dynamiken zu zeichnen, die zu der Tat führten. Die Mörder wurden schließlich gefasst und 1965 hingerichtet, doch die Frage nach dem Warum hinterlässt ein Echo, das durch Capotes meisterhafte Erzählung noch verstärkt wird.
„Kaltblütig“ ist ein tiefgründiges psychologisches Porträt zweier Mörder und eine akribische Rekonstruktion eines Verbrechens. Außerdem enthält der Roman Kritik zur amerikanischen Gesellschaft der 1950er Jahre, zur Justiz und zur Natur des Bösen im Menschen. Capotes Werk bleibt ein Meilenstein des True-Crime-Genres, das ebenso fasziniert wie es verstört.
Charaktere
Details
- Herbert W. Clutter
- Bonnie Clutter
- Nancy Clutter
- Kenyon Clutter
- Perry Edward Smith
- Richard Eugene „Dick“ Hickock
- Alvin Dewey
- Harold Nye
- Roy Church
- Clarence Duntz
- Floyd Wells
- Bobby Rupp
Podcastfolgen zum Fall der Familie Clutter
Zum Podcast: Mord auf Ex